Technologie-Ausrüster Bosch freut sich, den neuen chinesischen Mega-Flughafen Chengdu Tianfu mit nur 1000 statt 4000 Kameras auszurüsten. Grund sind nicht Datenschutz-Erwägungen, sondern die Architektur: Die Decken der grosszügig entworfenen Terminals waren für herkömmliche Lösungen zu hoch...

Bosch hat den neuen chinesischen Mega-Flughafen Chengdu Tianfu International mit einer Videosicherheitslösung, einem Beschallungs- und Sprachalarmierungsystem sowie einer Konferenzlösung ausgestattet, um die Sicherheit für Passagiere und Flughafenpersonal und die Benutzerfreundlichkeit für Reisende zu optimieren. Der Flughafen Chengdu Tianfu International in der Provinz Sichuan bedient Chinas schnell wachsende «Gartenstadt» Chengdu, ein aufstrebendes Drehkreuz für Handel, Kultur und Finanzen. Der neue an die Stadt angrenzende Flughafen, der im Juni dieses Jahres eröffnet wurde, soll nach Peking und Shanghai zum drittgrößten Flughafen des Landes werden.

Die installierte Audio- und Videotechnik wurde speziell an die besondere Architektur des Flughafens angepasst. Dazu gehören zwei Terminalgebäude, die auf das antike Golden Sun Bird Totem verweisen, das 2001 in den Jinsha-Ruinen der Stadt Chengdu ausgegraben wurde. Aufgrund des speziellen Designs der Terminalgebäude waren Standard-Sicherheitskameras für die Installation nicht geeignet. Die Anbringung normaler Kameras an diesen Decken hätte die Qualität der Bildübertragung beeinträchtigt und nicht die gewünschte Übersicht geboten.

Stattdessen wurden Flexidome-Panoramakameras in die Innenarchitektur integriert und entweder an den Wänden angebracht oder in die Informationstafeln eingebaut. Jede Panoramakamera bietet einen 180 Grad-Überblick über einen Detektionsbereich in 25 Metern Entfernung und mit einem Radius von jeweils 25 Metern. Dadurch mussten weit weniger Kameras installiert werden: Durch den Einsatz von Panoramakameras konnte ihre Anzahl um 75% reduziert werden - was sowohl bei der Kamera-Hardware als auch bei der Verkabelung und Installation Kosten einspare.

Während die Panoramakameras des Wettbewerbs in der Regel vier Objektive verwenden, kommen die neuen Kameras mit nur einem Objektiv aus, wodurch Helligkeit, Farbe und Schärfe verbessert werden. Die präzisen Tracking-Funktionen und der hochwertige Videostream der Kameras, so heisst es, entlasten das Personal des Flughafens und ermöglichen das Verfolgen von Vorfällen ohne zusätzliche Sicherheitskräfte vor Ort.

Für die Überwachung der Start- und Landebahn kommen vier Dinion IP-Kameras mit 4K-Auflösung zum Einsatz. Da die Start- und Landebahnen sehr lang sind, wird eine Software eingesetzt, die die Bilder dieser vier Kameras zu einem Gesamtbild kombiniert. Dadurch sei jederzeit ein vollständiger Überblick über das gesamte Start- und Landegeschehen gegeben.

Fotos: Bosch

Da die Innenräume der Terminalgebäude zahlreiche Glasflächen aufweisen, die Schall reflektieren, musste die Akustik für Durchsagen so geregelt werden, dass Passagiere überall im Gebäude die Ansagen verzerrungsfrei hören können. Mit Hilfe von Akustiksimulations-Software wurde die Anzahl und die optimale Platzierung der Lautsprecher ermittelt.

So wurden mehr als 9.000 Lautsprecher installiert, die 700 unterschiedliche Gebäudezonen abdecken. Die Lautsprecher werden so angesteuert, dass Passagiere die Durchsagen in allen Bereichen des Terminals deutlich hören können. Darüber hinaus können Durchsagen auch für Passagiere, die sich in anderen Bereichen des Flughafens aufhalten, etwa im angrenzenden Hotel, der Akustik der jeweiligen Umgebung angepasst übertragen werden.

Bosch lieferte auch ein Dicentis Wireless Conferencing System für die Büros des Flughafens. Das im Flughafenhotel eingesetzte Beschallungs- und Sprachalarmierungsystem ist in die Gesamtanlage integriert, sodass im Hotel befindliche Personen laufend über das Geschehen im Flughafen informiert werden.

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