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Interessanten Fragen geht die zweite Ausgabe der Logistikmarktstudie 2024 nach, die dieser Tage das Institut für Supply Chain Management der Uni St. Gallen vorlegt. Neben einem vertieften Überblick über aktuelle Trends geht es auch darum, wieviel Digitalisierung bei aller Fortschrittsfreude wirklich Sinn macht.

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Das Team um Institutsleiter Thomas Friedli, Koordinator Leon Zacharias und Projektleiter Ludwig Häberle bestätigt nach einem Vorwort von Jan Eberle, Head of Industry Engagement Logistics bei GS1 Switzerland, die Schweiz als Eldorado für Automatisierung in der Lagerlogistik. Ein Bereich, dem ein eigener Abschnitt gewidmet ist. Kompakte Analysen seien nötig, um Marktentwicklungen kontinuierlich im Blick zu behalten und zu bewerten.

Aber nicht alle Trends, heisst es in dem Kompendium, wirken sich langfristig aus, manche seien nur von kurzer Bedeutung, kurzfristige Strohfeuer, ausgelöst durch singuläre Ereignisse.

 

LMS 1Abb.: ISCM St. Gallen

 

Von weiter reichender Bedeutung seien dagegen Big Data und KI, die sich als potenzialträchtige technologische Trends etablierten. Eine weiterere Rubrik bilden Leuchtturm-Trends, die bereits heute erkennbar sind und mit Blick in die Zukunft immer näher rücken, um auch in der Logistik Wirkung zu entfalten.

Stark an Relevanz gewonnen habe das Thema Cybersecurity, wie auch die Nachhaltigkeits-Berichterstattung. Während diese für kotierte Unternehmen inzwischen Standard und beispielsweise für die Allokation von Investorengeldern erforderlich sei, nähmen auch für KMU die Anforderungen bezüglich ESG-Reporting zu. Dabei komme die internationale Verflochtenheit und Geschäftstätigkeit von Unternehmen zum Tragen. Wer in den Märkten anderer Länder aktiv sein wolle, sei auch an die dortige Gesetzgebung gebunden. So habe die Einführung des deutschen Lieferkettengesetzes auch Veränderungen für Schweizer Unternehmen nach sich gezogen. Beispielsweise, wenn diese als Zulieferer für die deutsche Autoindustrie tätig seien.

Die Studie reflektiert ausserdem die Nachhaltigkeit des Güterverkehrs in der Schweiz. Demnach beliefen sich in 2022 beliefen die gesamten Treibhausgasemissionen der Schweiz auf 41.6 Mio. t CO2-Äquivalente. Ein Rückgang um 24 % gegenüber dem Jahr 1990 bzw. 7,8% gegenüber 2021. Mit einem Anteil von 32,9 % weise der Verkehr den höchsten Anteil aller Sektoren auf.

Das habe sich trotz der Bemühungen der letzten Jahrzehnte um eine umweltfreundlichere Mobilität nur unwesentlich verändert: Zwar seien die Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor gegenüber 1990 absolut um 8% zurückgegangen. Der Rückgang der Emissionen in anderen Sektoren setzte jedoch bereits einige Jahre zuvor ein, wodurch sich der relative Anteil des Verkehrssektor leicht erhöht habe. Mit Blick auf die inländischen Treibhausgas-Emissionen im Verkehr habe sich in den vergangenen Jahren eine Trendumkehr vollzogen.

 

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Während die Emissionen des Verkehrs noch zu Beginn der 2000er Jahre anstiegen, habe die 2008 einsetzende Weltwirtschaftskrise einen Wendepunkt dargestellt, seit dem ein kontinuierlicher Rückgang zu verzeichnen sei. Der Rückgang werde durch zunehmende Vorgaben zu Abgasnormen, dem steigenden Anteil alternativer Antriebe im Strassenverkehr und – zumindest vorübergehend – der reduzierten Reisetätigkeit und zunehmendem Home-Office in Folge der COVID-19 Pandemie getragen.

Betrachtet man den Verkehrssektor für sich, dominiere der PKW-Verkehr mit über 70% der Emis-

sionen. An zweiter Stelle folge der Güterverkehr mit einem Anteil von über 21% am Verkehr bzw. fast 7% der totalen Emissionen der Schweiz. Mit 4,12% am Gesamtverkehr sind in Abbildungen als «Übriger Verkehr» die Emissionen von Bahn, Schifffahrt, nationalem Flugverkehr, Pipelines, Militär, Linienbussen sowie dem Tanktourismus, ausgewiesen, die zusammengefasst von untergeordneter Bedeutung seien.

Während der PW-Verkehr 2022 gemessen an den gesamten Treibhausgas-Emissionen nur knapp über dem Wert von 1990 (+0,5%) liege, seien die Emissionen des Güterverkehrs um gut 19% seit 1990 gestiegen und hätten sich somit gegenläufig zu den meisten anderen Sektoren und Bereichen entwickelt.

Treiber dahinter sei der seit 1990 auf mehr als das Doppelte angewachsene Bestand an leichten Fahrzeugen (Lieferwagen) im Güterverkehr auf der Strasse sowie die daraus resultierende Steigerung der Fahrleistung, die im Betrachtungszeitraum um mehr als 60% zugelegt habe.

Die leichten Fahrzeuge machten 2022 einen Anteil von 41% an den Emissionen des Strassengüterverkehrs aus. Die schweren Fahrzeuge (Lastwagen und Sattelzugmaschinen) hingegen wiesen den für den gesamten Verkehrssektor erkennbaren Trendbruch um das Jahr 2008 auf und reduzierten seitdem ihre Emissionen, sodass sie 2022 für 59% der Strassengüterverkehrsemissionen verantwortlich waren.

Ein Blick in die vorliegenden Zahlen der Logistikmarktstudie lohnt sich und ist allemal empfehlenswert.

 

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