Durchlauf- und Fachbodenregale sind nicht plötzlich «out», nur weil hochautomatisierte Hochregallager, Shuttles und robotisierte Lösungen nun mal viel imponierender sind. Der Pharmahersteller Merck zum Beispiel setzt im Einzelpackungslager in Darmstadt immer noch auf Bewährtes. Mit Erfolg – und mit Bito.

Im dortigen Distributionszentrum hat die Merck Life Science das aus zehn Räumen bestehende Einzelpackungslager im Bestandsgebäude komplett umgebaut. Im neu gestalteten Logistikbereich setzt der Chemie- und Pharmakonzern aus Darmstadt nun Durchlauf- und Fachbodenregale als aufeinander abgestimmte Regalsystem-Lösungen ein. Der gesamte Umbau erfolgte schrittweise im laufenden Betrieb.

Merck Life Science hat sich im Laufe von mehr als 350 Jahren von einer kleinen Apotheke zu einem globalen Konzern entwickelt, der als führendes, lebendiges Wissenschafts- und Technologieunternehmen hochwertige Medikamente, innovative Produkte für die Biotech- und Pharmaindustrie und für die akademische Forschung sowie Spezialchemikalien für besondere Anwendungen entwickelt, produziert und vermarktet. Das Unternehmen beschäftigt in Deutschland über 12.000 Mitarbeiternde und ist hier mit den drei Bereichen Healthcare, Life Science und Electronics vertreten. Die Konzernzentrale befindet sich in Darmstadt.

Auf dem Konzerngelände in Darmstadt wurde innerhalb eines der vorhandenen Logistikgebäude das Einzelpackungslager für die Lagerung und Bereitstellung von Fertigwaren für den Warenausgang neu strukturiert, um die Lagerkapazität zu erweitern. Zur Ausstattung der Lager- und Kommissionier-Bereiche war Merck auf der Suche nach einem Regalsystem, das sich für eine besonders platzsparende und gleichzeitig sehr ergonomische Kommissionierung von Gebinden bis zu 5 kg/ Liter eignet. Bislang wurden im Logistikgebäudeteil unterschiedliche Regaltypen und -systeme eingesetzt. Im Zuge der Umgestaltung wollte das Unternehmen nun nur noch gleichartige Regaltypen verwenden, um die dortigen Einlagerungs- und Kommissionierprozesse zu vereinheitlichen und zu standardisieren.

Alle Fotos: Bito Lagertechnik

Ziel war es weiter, die Anzahl der Lagerplätze auf der vorhandenen Fläche zu verdoppeln, um somit im neu konzipierten Lager- und Kommissionierbereich zukünftig auch Waren aus anderen Standorten einlagern zu können. Daher war zusätzliche Vorgabe seitens des Kunden, die Lagereinrichtung so zu gestalten, dass sie auf die Übernahme weiterer Produkte vorbereitet ist.

Im Lagergebäude variieren die Deckenhöhen, zudem laufen dort Betonträger, Sprinkleranlagen und Fördertechniken über die Regale, so dass es wichtig ist, dass sich das neue Regalsystem an die unterschiedlichen Höhen anpassen lässt. Zu guter Letzt galt als besondere Herausforderung, dass der Umbau der Halle schrittweise im laufenden Betrieb erfolgen musste.

Projektmanager Felix Hensche: «Bito-Lagertechnik war uns bereits von vorhergehenden Projekten als zuverlässiger Lieferant bekannt. Auch bei diesem Vorhaben hat sich schon in der Anfragephase gezeigt, mit welch grossem Engagement sich das Team mit den gestellten Anforderungen auseinandergesetzt hat, um gemeinschaftlich mit uns bereits zu Beginn Detaillösungen zu erarbeiten. Es wurden uns anschliessend Musterregale zur Verfügung gestellt, die genau auf unsere Anwendung passten. Während einer Werksbesichtigung bei Bito in Meisenheim konnten wir uns zudem von der Qualität der Produkte und der hohen Fertigungstiefe überzeugen. Auch die Mischung von Preis und Leistung war die Beste – und so war schnell klar, dass wir uns in allen Punkten für Bito entscheiden.»

Der Logistikbereich ist nun komplett mit Bito Fachbodenregalen und Bito Stückgut-Durchlaufregalen ausgestattet. Hier werden die verschiedenen Gebinde mit chemischen Inhaltsstoffen einzeln oder in Umverpackungen eingelagert und kommissioniert. Die Regalhöhen sind an die unterschiedlichen Deckenhöhen angepasst und Merck hat durch die durchdachte Anordnung und Aufteilung der Regalsysteme auf der vorhandenen Fläche der Lager- und Kommissionierzonen die Stellplätze mehr als verdoppeln können.

Die hochwertigen und besonders stabilen Steckregale lassen sich in Höhe und Länge optimal an jeden Raum anpassen, sind leicht zu montieren bzw. umzubauen, so dass sie je nach Bedarf verändert werden können. Das Regalsystem ist daher jederzeit auch im Nachhinein noch erweiterbar. Da Merck als Chemie- und Pharmaunternehmen aus Sicherheitsgründen eine Sprinkleranlage im Lager- und Kommissionierbereich installiert hat, kommen hier aus Brandschutzgründen die wasser- und luftdurchlässige Gitter-Fachböden zum Einsatz. Auch Langsamdreher oder Klein- und Restmengen lagern im Einzelpackungslager in Fachbodenregalen und werden direkt aus diesen herauskommissioniert.

Stückgut-Durchlaufregale ermöglichen eine kompakte und übersichtliche Anordnung der Waren – sowohl von einzelnen Artikeln, ganzen Verpackungseinheiten, Kartonagen, Behältern oder Gebinden. Kunststoffrollen befördern hierbei die Waren vom Regalende zur schräg angelegten Vorderseite. Merck stellt in den Bito Stückgut-Durchlaufregalen die Gebinde mit den Chemikalien in Kartonagen zur Kommissionierung nach dem FEFO-Prinzip (First-Expired-First-Out) und auch dem FIFO (First-In-First-Out) bereit, die Gebinde werden von den Mitarbeitern direkt aus den Umverpackungen herauskommissioniert.

Die kompakte Anordnung der Waren im Regalsystem sorgt für kurze Wegzeiten, somit lassen sich Arbeitszeiten verkürzen, während sich die Umschlagsleistung erhöht, was eine schnelle Amortisation der Anlagen zur Folge hat. Je nach Deckenhöhe sind die Durchlaufregale mit vier oder fünf Regalebenen ausgestattet.

Die Bauphase im Lager- und Kommissionierbereich des Merck-Distributionszentrums hat sich insgesamt auf sieben Bauabschnitte verteilt. Der Auf- und Umbau der Regalanlagen erfolgte wie geplant im laufenden Betrieb, mit enger Taktung zu den vor- und nachlaufenden Gewerken. Felix Hensche: «Teilweise erfolgten Montagearbeiten verschiedener Gewerke und Kommissioniertätigkeiten parallel im gleichen Raum. Auch das wurde so geplant und ausgeführt, dass die betrieblichen Abläufe nicht beeinträchtigt wurden.»

Zum reibungslosen Ablauf zählte darüber hinaus, dass sowohl die Anlieferung der Regalteile als auch die Montage stets zu einem genau abgestimmten Zeitpunkt erfolgen mussten. Eine weitere Besonderheit bei der Montage war, dass sie im Luftsicherheitsbereich erfolgte und das Montageteam dementsprechend überprüft und geschult wurde.

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