Pierre de Meuron

Laut Peter Sutterlüti, dem Präsidenten des Verwaltungsrates von Cargo sous terrain (CST), schreiten die Planungen für das unterirdische Gütertransport-Projekt weiter voran. Nach dem positiven Parlaments-Bescheid von Ende 2021 werden entlang der ersten Teilstrecke die Baubewilligungs-Verfahren eingeleitet. Architekt Pierre de Meuron findet das gut.

Neben konkreten Planungsschritten für die erste Teilstrecke, die 2031 eröffnet würde, schafft Cargo sous terrain (CST) in Zusammenarbeit mit Städten und Kantonen die Voraussetzungen für das gesamtschweizerische Netz. In der Ost- und Westschweiz habe CST in den zurückliegenden Monaten die Basis für die Realisierung stärken, und in der Region Zürich eine erste Phase beginnen können. Sie umfasst die Richtplanverfahren in den Kantonen Aargau, Solothurn und Zürich, die Ende des Jahres starten werden und die Voraussetzung für CST bilden. Anlässlich des Weltwirtschaftsforums hatte sich in einer Video-Botschaft auch der Baseler Architekt Pierre de Meuron für das Projekt eingesetzt.

Im aktuellen Stadium, sagt Sutterlüti, untersuche man geeignete Hub-Standorte entlang der ersten Teilstrecke von Härkingen nach Zürich Flughafen. «An allen Standorten prüft CST die Verkehrserschliessung und führt geologische Abklärungen durch». Ziel sei die schonende Integration in die Landschaft und das besiedelte Gebiet. CST biete die Gelegenheit, bauliche Leuchttürme zu realisieren und das oberirdische Verkehrsaufkommen zu reduzieren. Parallel mit der Planung der ersten Teilstrecke arbeitet CST an der Erweiterung zum gesamtschweizerischen Netz bis 2045. In mehreren Kantonen habe CST in den vergangenen Monaten wichtige Etappenziele erreicht.

Ostschweiz will raschen Anschluss

Zusammen mit den Kantonen St. Gallen und Thurgau hat CST eine Potenzialanalyse durchgeführt, die anhand der Gütermengen die Machbarkeit für den unterirdischen Gütertransport zwischen Zürich und der Ostschweiz untersuchte. Dabei habe sich gezeigt, dass die Verlängerung des Netzes bis nach St. Gallen technisch und wirtschaftlich erfolgversprechend sei. Auf der Basis der Ergebnisse werden nun an möglichen Hubstandorten vertiefte Abklärungen getätigt. Die Kantone St. Gallen und Thurgau seien über die positiven Resultate erfreut und streben einen möglichst raschen Anschluss an das System an.

Potenziale in der Romandie

Eine Machbarkeitsstudie in Zusammenarbeit mit den Kantonen Waadt und Genf bestätigte auch in der Romandie die Wirtschaftlichkeit eines Anschlusses ans CST-Gesamtnetz. Die teilweise Verlagerung des Strassengüterverkehrs in den Untergrund bringe am Genfersee auch grosse ökologische Vorteile. Wie in der Ostschweiz wollen die Kantone und CST nun weitere Studien zur CST-Anbindung durchführen und dabei die Vorteile und die praktische Machbarkeit konkretisieren.

Zürich: Entlastung am Flughafen

Mit der Flughafen Zürich AG (FZAG), die seit 2019 an CST beteiligt ist, hat die CST vor einigen Tagen ein «Memorandum of Understanding» unterzeichnet. Die CST und die FZAG beabsichtigen bereits mit der ersten Teilstrecke den Flughafen anzubinden. Dies bewirke eine Entlastung der Zufahrtsstrassen bei gleichzeitiger Steuerung von Logistikströmen am Flughafen. Baulich erfolge dies mit einer Abzweigung ab dem Haupttunnel. CST werde Tunnel und Vertikalförderer sicherstellen, die FZAG errichte das eigentliche Logistik-Terminalgebäude.

In der Stadt Zürich unterstützt CST die städtischen Behörden bei einem Pilotprojekt für das Deponieren und Abholen von Paketen. Die «SalüBox» soll den boomenden Paketlieferverkehr bündeln und die Wohnquartiere vom Lieferverkehr entlasten. Die Stadt Zürich testet das Konzept mit CST als Umsetzungspartnerin ab Herbst an vier Standorten im Stadtgebiet. Diese Partnerschaft ist Teil der Aktivitäten der CST-Citylogistik, um bereits vor der Inbetriebnahme des Tunnels den städtischen Verkehr und den Schadstoffausstoss zu reduzieren.

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