Einen Hercules Teleskoplader von Dieci steuerte der Staplerspezialist Arbor dieser Tage zu den Bauarbeiten im Zuge der Erneuerung des Wasserkraftwerks Ritom im Kanton Tessin bei. Schweres Gerät war vonnöten um die insgesamt 265 einzelnen Rohrstücke für die neue unterirdische Druckleitung zu verladen.
Der Bahnstrom für den Gotthard-Basistunnel in der Schweiz wird aus dem Wasserkraftwerk Ritom oberhalb von Ambri-Piotta gewonnen, das 1917 erbaut wurde. Um die erhöhte Stromversorgung der Bahn sicherzustellen und gleichzeitig die Energieproduktion für die Tessiner Bevölkerung zu optimieren, erneuert die SBB zusammen mit der Azienda Elettrica Ticinese (Tessiner Elektrizitätsunternehmen) zurzeit das Kraftwerk. Neben vielzähligen anderen Bauarbeiten wird die heute oberirdisch geführte Druckleitung komplett in den Berg verlegt – wie die Beteiligten berichten, ein äusserst komplexes und anspruchsvolles Projekt, bei dem Ingenieure und Ausführende mit stark wasserführenden Gesteinsschichten zu kämpfen haben, die zeitweise starke Schüttungen auslösten.
Die TBM. Grafik: Marti/m.frdl.Gen.
Die neue, massiv vergrösserte Druckleitung zum 800 m höher gelegenen Lago Ritom wurde komplett unter die Erde gelegt. Verschiedene Unternehmungen der Marti-Gruppe arbeiteten im Auftrag der Ritom an der komplexen Gesamterneuerung.
Nachdem der Stollen für die unterirdische Druckleitung gebohrt und abgesichert war, verlud der Dieci Hercules von der Baustellenbasis in Piotta aus Rohr für Rohr für die neue Druckleitung auf den LKW. Vom LKW werden sie mit der Bauseilbahn nach oben zum See transportiert und dort über eine Winde mit 18 t Zugkraft in den Schacht abgelassen. Anschliessend werden die zwölf Meter langen Rohre Stück für Stück verbunden. Der Höhenunterschied der neuen Druckleitung beträgt über 800 m auf einer Distanz von 1500 m.
Die Arge DSD Noell – Pirson Contractors, mit dem Bau der Druckleitung beauftragt, erwarb den Hercules bei der Arbor. Dank seiner hohen Tragkraft von 21 t und 10 m Hubhöhe leistet der Dieci einen starken Einsatz. Um die schweren Rohre von bis zu 16 t zu heben und zu verladen, ist der Hercules mit Gabelzinken inklusive Zinkenverstellung und einem Lasthaken ausgestattet.
Gleichzeitig mit der Verlegung der Rohre im Schrägschacht laufen die Bauarbeiten für den Horizontalschacht der Druckleitung - eine Besonderheit des komplexen Projektes. Die Rohre für den dortigen Schacht sind jeweils 9 m lang.
Geländeprofil
Auch hier greift der Hercules zu, um sie auf den LKW zu laden, der sie zur Weiterverarbeitung in den Stollen fährt. In zwei Jahren soll das Kraftwerk fertig sein.
B.Kammermann/klk.
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- Geschrieben von: Klaus Koch