D.Zeiml

«Jetzt sind wir komplett», sagt die Ferag – und überrascht damit auch Insider. Mitnichten waren die in der Umstrukturierung begriffenen Intralogistiker aus Hinwil bislang plan- und ziellos unterwegs. Aber jetzt vervollständigt neben Lagerliften auch die neue Software - «ferag.doWarehouse» - das Portfolio. 

 

Die ursprünglich auf schnelle Systeme in der produktschonenden Handhabung von Printmedien abonnierten Spezialisten, die in zurückliegenden Jahren ihre Pipeline kontinuierlich um neue Fördertechnik-Komponenten wie «Skyfall», «Deniway», Vertikal- und Kippschalensorter ergänzten, haben sich durch die Neu-Erwerbungen der jüngeren Zeit zum künftigen Integrator entwickelt. Obwohl natürlich auch zuvor schon auf gängige Systeme wie SAP EWM aufgesetzt werden konnte, macht ein eigenes System, das die Abstimmung zwischen Mensch und Maschine koordiniert, doch nochmal einen Unterschied, sagt Dieter Zeiml, Ferag´s Technikchef und Software-Stratege. 

 

Frage: Herr Zeiml, es ist ja nicht so, dass es nicht schon genügend Software-Anbieter gäbe, die teils sogar recht umfangreiche Lagerverwaltungs-Programme anbieten…

 

Zeiml: Wir haben in der Vergangenheit bezüglich der Steuerung der Fördertechnik schon viel selbst gemacht. Aber die Integration weiterer, wichtiger Komponenten ist doch nochmal eine andere Hausnummer. Wir wollten mit der Software nicht nochmal auf der Ebene von «Jugend forscht» anfangen. Deshalb haben wir jetzt mit diesem «Unified Control System» in Form des «doWarehouse»- Programms den perfekten Deal gemacht. Wir wollen, dass die Leute wissen, dass wir in der Welt der Komplett-Anbieter angekommen sind.  

 

Fotos: klk.

 

Ferag.doWarehouse, heisst es, ermöglicht das Management von Informationen aus speicherprogrammierbaren SPS-Steuerungen – einschliesslich Robotern, WMS (Warehouse Management Systems), WCS (Warehouse Control Systems) und WES (Warehouse Execution Systems). Das klingt nach wahren Wundern.

 

Nein, keine «Wunderdinge». In Fördertechnik und Material Handling kennen sich viele aus, auch Software-Experten sind mittlerweile keine Engpassressource mehr. Aber wichtig ist und bleibt, dass die Komponenten am Schluss zusammenpasssen. Dazu gehört doch einiges an Erfahrung und Systemveständnis. Wenn sich einer nicht mit den Grundkomponenten auskennt, hilft auch eine «KI» nicht wirklich weiter. In der richtigen Kombination steckt mehr «Wahrheit» drin, als ein noch so schlauer Algorithmus liefern kann.

 

Sie sagen, kritische Lager-Subsysteme wie Sortierung, Puffer- und Kommissionierbereiche können über alle Prozesse hinweg im Überblick dargestellt werden. Mit ferag.doWarehouse lasse sich jede Hardware verbinden und vom zentralen Dashboard aus verwalten. Das klingt dann doch ein wenig nach «KI».

 

Dieses Thema wollen wir gar nicht pushen. Aber wir haben natürlich einiges vor. Klar nutzen wir Künstliche Intelligenz bei der Entwicklung. Aber deshalb steckt nicht überall «Artificial Intelligence» drin.  Da kann einer vom MIT kommen und die beste Software liefern – aber damit habe ich das Problem, das ich vor Ort habe, nicht automatisch gelöst.  

 

Also stimmt sich auch die intelligenteste Lagerverwaltung nicht ganz so automatisch auf die beste Lösung ab?

 

Bei der Anpassung und Optimierung der Zusammenarbeit unterschiedlicher Teilsysteme stecken auf jeden Fall viele Kleinigkeiten und Arbeitsschritte drin, die den Unterschied ausmachen. Da setzen wir unsere gesamte Erfahrung sowie bewährte und modernste Technologien ein um neue Maßstäbe zu setzen.

K.Koch

www.ferag.com