In einen Behälter zu greifen und eine Schraube herauszuholen – für den Menschen kein Problem. Für den Roboter sieht das anders aus. Damit er im richtigen Winkel in der Box das richtige Teil greift, muss die Bewegung exakt geplant sein. Ein «Vision-Tool» leistet dabei wertvolle Dienste.

Für die präzise Berechnung der Roboter-Bewegung hat Kuka gemeinsam mit Experten von «Roboception» ein Technologiepaket entwickelt, das ohne grossen Programmieraufwand in den Produktionsprozess eingebunden werden kann.

Eine im Technologiepaket enthaltene 3D-Kamera von Roboception schickt für die perfekte singularitätsfreie Bahnplanung Bilder der Umgebung und der zu entnehmenden Objekte an einen Computer. Dort wird der genaue Weg für den Roboterarm bis zum gewünschten Objekt berechnet, wobei auch die Daten der Roboterstruktur und des Greifers einbezogen werden. Die Software Kuka.SmartBinPicking errechnet den effizientesten Weg, um Bauteile aus der Kiste zu greifen, ohne dass der Roboterarm anstösst. Durch die kollisionsfreie Bahnplanung werden Ausfallzeiten auf ein Minimum reduziert. Beim Erkennen der Objekte priorisiert die Software zudem, welche Teile zuerst gegriffen werden. Etwa, weil sie obenauf liegen.

Die Objekterkennung wird vorab in einer fotorealistischen Simulationsumgebung trainiert. Hierbei wird das CAD-Model in Hinblick auf Farbreaktionen, Materialien und Beleuchtungsbedingungen optimiert. «Jedes Objekt, das aus einer Kiste gegriffen werden soll, wird im Voraus in dieser mit künstlicher Intelligenz unterstützten Simulationsumgebung über eine gewisse Zeit trainiert. Dieser Trainingsprozess kann über Nacht laufen, sodass die Anwendung bereits am nächsten Tag genutzt werden kann», sagt Michael Hohenäcker, Portfolio Manager für Handling und Vision bei Kuka über das neue SmartBinPicking.

Durch den Einsatz von KI wird die Erkennung der Werkstücke so optimiert, dass sie auch in schwierigen Szenarien identifiziert werden können.

Abb.: Kuka

Zudem ist es durch die Zusammenarbeit mit Roboception gelungen, die Bahnplanung auf einen externen Computer auszulagern und somit nicht unnötig die Leistung der Robotersteuerung zu beanspruchen. Das hat einen ganz bestimmten Vorteil: «Schon während der Roboter in die Kiste greift, wird parallel die nächste Bahnplanung kalkuliert», erklärt Hohenäcker. Das spart Taktzeiten. Zeit sparen die Kunden auch bei der Integration der Anwendung. Durch eine moderne Webtechnologie für die Konfiguration kann sich der Kunde seinen genauen Fall in einem 3D-Modell ansehen und ganz einfach die Vorgaben steuern. Dazu benötige es lediglich Roboter-Grundkenntnisse, aber keine tiefergehende Programmiererfahrung.

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