Betonabbruch, Mischabbruch, lehmiger oder kiesiger Aushub sowie Schotter vom Gleisrückbau gehören zur breiten Palette an Rückständen aus der Baubranche, die einer Wiederverwertung zugeführt werden können. Fördertechnik-Spezialisten von Frei in Rubigen waren im Recyclingcenter Ostschweiz (RCO) innovativ.
Mit der vollautomatischen Anlage bereitet die RCO in Niederstetten bei Wil ab sofort belastete Bauabfälle auf und führt sie als hochwertige Materialien in den Baustoffkreislauf zurück. Frei Fördertechnik fungierte als Generalunternehmer der nassmechanischen Anlage, die eine breite Palette an Rückständen aus der Baubranche verwertet.
Ein wichtiger Auftrag für die Fördertechnik-Experten. Frei übernahm bei diesem Auftrag die Planung, das Engineering in enger Zusammenarbeit mit der RCO, Fabrikation, Montage, E-MSRL-Steuerung und die Inbetriebnahme der Anlage als schlüsselfertiges Gesamtsystem. Zum Lieferumfang gehörte ebenso die Lieferung der Ersatz- und Verschleissteile. Die neue Anlage löst eine seit nun bald zwei Jahrzehnten betriebene mobile Anlage ab.
Die hochmoderne Verfahrenstechnik sortiert, klassifiziert und dosiert die verschiedenen Materialkomponenten. «Zudem lassen sich Schad- und Fremdstoffe effizient entfernen, was für eine deutlich verbesserte Qualität der Produkte sorgt», erklärt Stefan Eberhard, Delegierter des Verwaltungsrates. Die so produzierten Baustoffe sind qualitativ hochwertig und normkonform. Die RCO verarbeitet rund 200’000 t Bauabfälle und belasteten Aushub pro Jahr. Mit den daraus zurückgewonnenen Wertstoffen entstehen jährlich über 500 Einfamilienhäuser aus nachhaltigem Baumaterial.
«Das deklarierte Inputmaterial wird per Lastwagen oder Bahn angeliefert. Danach werden die Chargen zwischen 1000 und 10000 Tonnen gewaschen», erklärt RCO-Betriebsleiter Hans Brugger.
Mit zwei Aufgabelinien können die Materialien optimal sortiert und in den Prozess geführt werden. Die Klassierung und die Dosierung der einzelnen Materialkomponenten garantieren die kundenspezifische Lieferung der Baustoffprodukte.
Fotos: FFAG
Kernelemente der vollautomatisierten Verfahrenstechnik sind die Materialaufgabe und zwei innovative Zweiwalzenbrecher in der Primär-Brecherei. Hier wird das Material auf kleiner 63 mm runtergebrochen. Weiter gelangt das Material in die Materialwäsche. In der Materialwäsche wird das Kies von Sand und Schlamm befreit. Bei der anschliessenden Entfrachtung werden die Fremdstoffe (Metall, Holz, Plastik, etc.) aus dem Kies entfernt. Der Kies wird mittels Siebmaschinen in 4/8, 8/16, 16/32 und 32/63 Fraktionen unterteilt. Der 0/4 Sand wird in der Sandaufbereitung gereinigt. Alle Bereiche sind mit Förderbänder verbunden. Die Materiallagerung und Dosierung der Kies- und Sandfraktionen erfolgt in einer Siloanlage mit 32 Materialsilos, welche durch einen Verschiebewagen beschickt werden. Für das benötigte Waschwasser wird Regenwasser eingespeist und in einem Kreislauf aufbereitet. Dabei wird das Schlammwasser mittels Schräglamellenklärer geklärt, der Schlamm in einer Filterpresse entwässert und das saubere Wasser in den Prozess zurückgeführt. Das Output-Material: Beton, Mischabbruch und Aushub gehen in Form von Beton zurück in den Betonkreislauf. Der Schotter geht zurück in den Bahnbau.
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Gesamtsystem aus einer Hand
Lieferumfang von
Frei Fördertechnik
- Beratung, Engineering, Planung, Realisierung, Montage und Inbetriebnahme
- Verfahrenstechnischer Anlagenbau für eine schlüsselfertige Anlage
- Materialaufgabe und Primär-Brecherei
- Förderbänder
- Materialwäsche
- Klärtürme
- Wasser- und Schlammaufbereitung
- Sandaufbereitung
- Entfrachtung Fremdstoffe / Klassierung
- Rohrleitungsbau Aufbereitungsanlage
- Stahlbau (ohne Gebäude)
- Steuerung und Software
- Ersatz- und Verschleissteile
- Details
- Geschrieben von: Klaus Koch