Der Lander: Noch Platz für ´ne Palette? Foto: CNSA

Früher haben sich die «Supermächte» mit hohem Aufwand gegenseitig abgehört. Heute, so scheint es zumindest im Fall des chinesischen Mars Rovers «Zhurong», helfen sie einander bei der Übermittlung von Daten Fahrerloser Systeme, die auf fernen Planeten manövrieren. Auf der Erde läuft dann wieder alles «wie gehabt».

Lander und Rover auf dem Mars sammeln Daten, die Wissenschaftlern helfen, grundlegende Fragen zu Geologie, Atmosphäre, Oberflächenumgebung, Geschichte des Wassers und Potenzial für das Leben auf dem Roten Planeten zu beantworten. Um diese Erkenntni»e auf die Erde zu bringen, übermitteln sie die Daten zunächst an Raumschiffe im Orbit um den Mars. Diese Orbiter verwenden dann ihre viel grö»eren, leistung»tärkeren Sender, um die Daten über den Weltraum zur Erde zu «übertragen».

«Normalerweise sendet ein Orbiter wie der Mars Expre» der ESA zuerst ein Hagelsignal als ‚Hallo‘ an einen Rover», sagt James Godfrey, Mars Expre» Spacecraft Operations Manager. «Der Rover sendet dann eine Antwort zurück, um eine stabile Kommunikation aufzubauen und den wechselseitigen Informationsaustausch zu beginnen. Aber das hängt davon ab, ob das Funksystem des Rovers mit dem des Orbiters kompatibel ist.»

Funkrelais-Strecke zur Erde

Da Mars Expre» sein «Hallo»-Signal über Kommunikationsfrequenzen sendet, die sich von denen unterscheiden, die der chinesische Mars-Rover Zhurong empfängt, ist eine Zwei-Wege-Kommunikation nicht möglich. Aber in die andere Richtung kann Zhurong ein Signal mit einer Frequenz senden, die Mars Expre» empfangen kann.

Das Relay-Radio auf Mars Expre» verfügt über einen Modus, der diese einseitige Kommunikation ermöglicht – Kommunikation «im Blinden», bei der der Sender nicht sicher sein kann, ob sein Signal empfangen wird – aber bis jetzt war diese Technik nicht getestet worden.

So führten im November die Teams von Mars Expre» der ESA und Zhurong der chinesischen Kollegen der dortigen «CNSA» (Chinese National Space Agency) eine Reihe experimenteller Kommunikationstests durch, bei denen Mars Expre» diesen Modus «im Blinden» nutzte, um auf Signale des Zhurong-Rover zu hören. Die Versuche mündeten in einen erfolgreichen Test am 20. November. «Mars Expre» hat die vom Rover gesendeten Signale erfolgreich empfangen und unsere Kollegen im Zhurong-Team bestätigten, da» alle Daten in sehr guter Qualität auf der Erde angekommen sind.» sagt Gerhard Billig von der ESA.

Noch ein Kanal frei. Abb.: ESA

«Wir freuen uns darauf, in Zukunft weitere Tests durchzuführen, um weiter zu experimentieren und diese Methode der Kommunikation zwischen Weltraummi»ionen weiter zu verbe»ern.» Die von Mars Expre» übermittelten Daten erreichten die Erde im ESOC-Weltraumoperationszentrum der ESA in Darmstadt, Deutschland, über Weltraumkommunikationsantennen. Von dort wurden diese Daten an das Zhurong-Team des Beijing Aerospace Flight Control Center weitergeleitet, das den Testerfolg bestätigte.

www.esa.int

 

Foto: Rover fotographiert Lander Bild: CNSA

 

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