Abb.: PMI
Die Lieferkette ist entscheidend für den Unternehmens-Erfolg. So hat Philip Morris seine Lieferkette gewandelt, um neue Produkte, wie E- Zigaretten und Systeme a la «Iquos» schneller an den Mann zu bringen. Dafür gab`s jetzt einen Supply Chain Award. In der Jury sassen auch Nichtraucher.
Das in München beheimatete Logistikmagazin «Logistik Heute» zeichnete Philip Morris International mit dem Supply Chain Management Award 2023 aus, «Finboot» kam in den Genuss eines «Smart Solution Award». Die Auszeichnungen wurden in Frankfurt am Main vor rund 120 Teilnehmern im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung vergeben.
Der Finaltag stand unter dem etwas verklausulierten Motto «Mastering Tomorrow's Challenges through business-led tech-enabled Supply Chain Transformations», das aber trotzdem allen einigermassen einleuchtend erschien. Auf die Teilnehmer warteten interessante Keynotes, eine spannende Podiumsrunde, Workshop Sessions zum Lieferkettenmanagement sowie zahlreiche Möglichkeiten zum Netzwerken sowie die Präsentationen der Finalisten. In Schlussrunden konnte das Publikum die Präsentationen von jeweils vier Unternehmen bewerten.
Foto: Mario Andreya
Nach dem Audit musste sich die Jury, bestehend aus Supply-Chain-Praktikern, Wissenschaftlern, Beratern und Vertretern der Fachmedien, zwischen diesen Finalisten entscheiden: Emma, Infineon, Philip Morris International und Siemens für den Supply Chain Management Award. Beim Smart Solution Award traten Finboot, IBAF, Loady und One Data an. Schirmherr der Supply Chain Awards 2023 ist Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr.
Guillaume Popiol, VP SC Synchronization Hub bei Philip Morris International PMI): «In die engere Auswahl zu kommen, war bereits eine Leistung, aber mit einer so wichtigen Auszeichnung gewürdigt zu werden, ist eine grossartige Anerkennung der Bemühungen, die PMI unternimmt, um unsere rauchfreie Transformation zu ermöglichen. (…) Das Erreichen unseres Ziels der Rauchfreiheit ist kein leichtes Unterfangen, aber wir haben ein grossartiges Team, das hart daran arbeitet, einen positiven Einfluss auf die Welt zu haben.»
Foto: PMI
Die Entwicklung neuer Produkte, wie zum Beispiel E- Zigaretten, Nikotinbeutel und erhitzte Tabakprodukte, bringe einen grundlegenden Wandel in der Supply-Chain-Organisation mit sich, der zu einer längeren Lieferkette, komplexeren Beschaffungs- und Herstellungsprozessen und einem komplexeren Portfoliomanagement führe. Dabei würden zusätzliche Funktionen benötigt, wie zum Beispiel komplexere Prognosen und eine stärkere Integration zwischen den verschiedenen Teilen der Lieferkette. Eine neue zentralisierte und standardisierte Plattform namens «Sync Hub» biete einen vollständigen digitalen Einblick in die Planungs- und Distributionsprozesse.
Teil der innovativen Entwicklungen bei PMI ist zum Beispiel «Iquos». Mithilfe innovativer Elektronik erhitzt «Iquos» speziell vorbereitete Tabakmischungen auf einen Temperaturbereich unterhalb der Verbrennung. Bei diesen Temperaturen findet keine Verbrennung statt. Es entsteht ein nikotinhaltiges Aerosol, bei dem der Tabakgeschmack zur Geltung kommt, jedoch um durchschnittlich 90-95 Prozent weniger Schadstoffe im Vergleich zur standardisierten Referenzzigarette beinhalte.
Sync Hub wiederum bringe die erforderliche Standardisierung, Flexibilität und Agilität in die Lieferketten-Organisation und die Prozesse. Und, so heisst es, unterstütze damit effektiv die Transformation des Unternehmens.
Philip Morris International will sein Portfolio langfristig auf Produkte ausserhalb des Tabak- und Nikotinsektors ausweiten. Das aktuelle Produktportfolio des Unternehmens besteht hauptsächlich aus Zigaretten und – in der Tat auch bereits - rauchfreien Produkten. Thomas Rappl, Vice President Supply Chain & Service Operations, vom Vorjahressieger Knorr-Bremse, stellte als Laudator heraus: «Das im Supply Chain Management zu meisternde Ausmass von Wandel und Transformation und die Technologieintegration zählten zu den entscheidenden Faktoren für die Jury».
Foto: PMI
In Bezug auf Finboot sagt Gabor Balogh, Co-Founder und Chief Growth Officer bei Trucksters, dem Vorjahresgewinner des Smart Solution Awards: «Finboot adressiert mit seiner sehr benutzerfreundlichen Lösung eine echte Herausforderung im Supply Chain Management: die Transparenz. Ausserdem verbindet der Preisträger auch Datenpools von verschiedenen Akteuren der Wertschöpfungskette.»
Das 2016 gegründete Unternehmen Finboot setzt auf eine innovative Blockchain-Technologie, die es Kunden in den traditionellen Sektoren (Energie, Chemie, Bergbau und Bau) ermöglicht, ihre zunehmend komplexen und vernetzten Lieferketten zu verfolgen und nachzuvollziehen. Eine SaaS-Plattform namens «Marco» verbessert das Management von Wertschöpfungsketten und treibt Digitalisierung, Nachhaltigkeit und ESG-Agenden voran. Marco verwandelt Daten in vertrauenswürdige digitale Assets und beschleunige den Weg zur Interoperabilität.
Globale Unternehmen wie Repsol, Sabic oder Desigual vertrauen bereits auf Finboot. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Cardiff beschäftigt rund 25 Mitarbeitende.
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- Geschrieben von: Klaus Koch