FAA Lufttaxis Advanced Air Mobility

Die US-Flugaufsichtsbehörde FAA (Federal Aviation Administration) hat Mitte der Woche eine Regelung für Qualifikation und Ausbildung von Piloten erlassen, die künftig Lufttaxis fliegen dürfen. Wie es heisst «die erste völlig neue Kategorie seit der Einführung des Hubschraubern in den 1940er Jahren».

Zu den motorisierten Transportflugzeugen im Rahmen einer sogenannten «Advanced Air Mobility» (AAM) gehören Lufttaxis, wie etwa der deutsche «Volocopter», Frachttransporte und eine Vielzahl von Einsätzen in städtischen und ländlichen Gebieten. Die Behörde hat die Regelung geschaffen, um Ausbilder und Piloten einem einheitlichen Reglement zu unterwerfen, damit sie künftig - in ihrem Zuständigkeitsbereich - Flugkörper dieser Kategorie «motorisierter Transportflugzeuge» steuern dürfen, die sowohl Merkmale von Flugzeugen als auch von Hubschraubern aufweisen. Die Regelung befasst sich auch mit Betriebsanforderungen einschliesslich der Mindestsicherheitsflughöhe und der erforderlichen Sichtweite.

 

 

Die US-Behörde gilt hier als wichtige Instanz. In der Regel schliessen sich Flugaufsichts-Behören in den meisten Ländern der Welt den Empfehlungen der US-Experten an. Die Regelung sei das letzte Puzzlestück für die sichere Einführung dieser Flugzeuge in naher Zukunft.

Die Einsatzmöglichkeiten reichen vom Transport von Passagieren in städtischen Gebieten und Kurzstreckeneinsätzen wie Luftrettungsdiensten und Frachteinsätzen bis hin zur potenziellen Versorgung kleinerer Gemeinden im Laufe der Zeit. Die FAA gilt weltweit als Massstab für Massnahmen, die die Sicherheit des Flugverkehrs betreffen, und ist auch für Flugunfall-Untersuchungen zuständig.
«Die FAA wird weiterhin der Sicherheit unseres Systems höchste Priorität einräumen, während wir an der nahtlosen Integration innovativer Technologien und Abläufe arbeiten. «Diese endgültige Regelung bietet den notwendigen Rahmen, um den sicheren Betrieb von Flugzeugen mit angetriebener Start- und Landefähigkeit in unserem Luftraum zu ermöglichen», sagte FAA-Administrator Mike Whitaker.

 

FAA Lufttaxis Advanced Air MobilitySchwingungstests beim DLR

 

«Flugzeuge mit angetriebener Start- und Landefähigkeit sind die erste neue Flugzeugkategorie seit fast 80 Jahren, und diese historische Regelung wird den Weg für die künftige gross angelegte Durchführung für Advanced Air Mobility (AAM)-Operationen ebnen.»  Auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat kürzlich Tests hinsichtlich des Schwingungs-Verhaltens solcher Copter durchgeführt, um grösstmögliche Sicherheit für Flüge über städtischen Gebieten gewährleisten zu können.


Die FAA hatte entschieden, dass sie Flugzeuge mit angetriebener Start- und Landefähigkeit unter Verwendung bestehender Regelungen zertifizieren und andere Regelungen aktualisieren könne, damit Lufttaxis kommerziell genutzt werden können. Letztes Jahr veröffentlichte die Behörde einen Entwurf für den Betrieb von Fahrzeugen mit angetriebener Start- und Landefähigkeit, der jetzt ein Schlüsselelement für die Weiterentwicklung des gesamten AAM-Konzepts ist.

 

Bestehende Regeln adaptiert


Eine neue Pilotenausbildungs- und -qualifikationsregelung war erforderlich, da bestehende Regelungen diese neue Flugzeugkategorie nicht berücksichtigten, die wie ein Hubschrauber senkrecht starten und landen und im Reiseflug wie ein Flugzeug fliegen kann. Die Regelung bietet einen umfassenden Rahmen für die Zertifizierung des ersten Kaders von Ausbildern und Piloten.

Die Regel ändert zahlreiche bestehende Vorschriften und legt eine Sonderregelung der US-Luftfahrt (Special Federal Aviation Regulation, SFAR) mit neuen Anforderungen fest, um die Zertifizierung und Ausbildung von Ausbildern und Piloten zu erleichtern.

 

FAA Lufttaxis Advanced Air MobilityFotos: Volocopter / DLR


Sie adaptiert auch Betriebsanforderungen für Hubschrauber auf einige Flugphasen der neuen Art von Fluggeräten und ermöglicht Piloten, mit einem einzelnen Satz von Steuerungs-Armaturen im Bereich des angetriebenen Auftriebs zu trainieren; ältere Regeln erfordern noch zwei Flugsteuerungen – eine für den Schüler und eine für den Ausbilder.

klk.

www.faa.gov