Der Hauptsitz der Supply-Chain- und Automatisierungs-Sparte des Tech-Konzerns Körber, der - wie berichtet - kürzlich den Post- und Pakettechnologie-, Automatisierungs- und Software-Bereich von Siemens Logistics übernahm, wird künftig nicht mehr in Bad Nauheim sondern am Bodensee sein. Im Juli wurde die Transaktion abgeschlossen. 

Körber sieht sich justament auf dem Weg zum «weltweit führenden Anbieter für End-to-End Supply Chain Lösungen». Das Post- und Paketgeschäft von Siemens Logistics soll künftig einer der Kernbereiche von Körber sein, das Wachstum des Konzerns beschleunigen sowie Körbers Angebot als globaler Partner der Supply-Chain- und E-Commerce-Industrie deutlich erweitern. Durch die Zusammenführung sei Körbers Geschäftsfeld Supply Chain ideal positioniert, um weltweit führend im Bereich End-to-End Supply Chain Technologie zu werden.

Fotos: Körber/Siemens Logistics

Dank seiner ergänzenden Aufstellung füge sich das Post- und Paketgeschäft nahtlos in das bestehende Supply-Chain-Angebot von Körber ein und ermögliche eine schnelle Integration – Kontinuität in den Geschäftsabläufen für bestehende Kunden bleibe somit gewährleistet.

«Es freut mich sehr, dass wir unseren Hauptsitz nach Konstanz verlegen und damit die Teams zusammenzubringen. Ich bin davon überzeugt, dass wir durch die Kombination unseres Know-hows und unserer Leidenschaft für Spitzentechnologie und innovative Lösungen Marktführer im Bereich End-to-End Supply Chain Umsetzung und Systemintegration werden», ergänzt Dirk Hejnal, CEO des Körber-Geschäftsfelds Supply Chain.

Als neue Lögistik-Komponente wurde kürzlich der Layer Picker AMR vorgestellt. Ein zusätzlich mobiler Helfer für das Robotersystem, das mit seinen kombinierten Saug- und Klemmgreifern in Lagerhallen Paletten lagenweise depalettiert und palettiert und zu so genannten Rainbow-Paletten neu zusammenbaut.

Technikchefin K.Höfle

Ein Layer Picker sorgt beispielsweise dafür, dass von drei artikelreinen Paletten – also zum Beispiel je eine Palette Schokolade, eine Palette Rotwein und eine Palette Ketchup – eine Palette (oder mehrere) kommissioniert werden, die genau so viel Schokolade, Rotwein und Ketchup enthalten, wie ein Kunde bestellt hat. Layer Picker arbeiten mit Saug- und Pressdruck und können 98 Prozent der Artikel im Lebensmittelhandel fehlerfrei greifen und umschichten.

Die bisherigen Layer Picker-Lösungen sind mit fester Schienen- und Fördertechnik im Lagerraum ausgestattet. AMRs ersetzen die starre Schienen- und Fördertechnik durcvh ihre Mobilität, die auch den Einstieg in die vollautomatisierte Lagenkommissionierung erleichtern soll. Die kombinierte Lösung «Layer Picker + AMR», sagt der Hersteller, sei skalierbar und könne mit steigenden Anforderungen mitwachsen. Die Gesamtleistung des Systems lasse sich durch das schrittweise Hinzufügen weiterer AMRs leicht steigern. «So heben wir die Intralogistik auf ihr nächstes Level», sagt Kerstin Höfle, im Körber-Geschäftsfeld Supply Chain für das Automatisierungs-Portfolio sowie die Entwicklung von neuen Technologie-Lösungen verantwortlich.

Layer Picker mit AMR

In einer typischen Lagerarchitektur könne die Kombination aus Layer Picker und AMR eine um bis zu 25 Prozent höhere Performance als klassische Lösungen bringen, so die 2014 am Lehrstuhl für Logistikmanagement der Uni St. Gallen promovierte und seit 2018 als Technikchefin bei Körber aktive Expertin.

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