Foto: GW

Da der Negev dem Mars ähnelt, können dort Experimente und Verfahren für die künftige Erkundung des roten Planeten besonders realitätsnah erprobt werden. 2020 mussten die Termine wegen Corona abgesagt werden. Dieser Tage kann Gebrüder Weiss die Vorbereitungen für den Transport des Equipments in die israelische Wüste endlich starten.

Auf Amadee-20 lautet der offizielle Name der 13. Mars-Simulation, die zwischen 4. und 31. Oktober vom Österreichischen Weltraum Forum (ÖWF) gemeinsam mit internationalen Forschungspartnern aus Österreich, Deutschland, Frankreich, Israel, Italien, Portugal, Schweden, dem Vereinigten Königreich und den USA durchgeführt wird. Vor Ort übernehmen das sechs speziell trainierte Analog-AstronautInnen des ÖWF mithilfe eines komplexen Raumanzug-Simulators. Sie werden unterstützt von einem Mission Support Center in Innsbruck, das auch für die medizinische Überwachung der Feldcrew zuständig ist.

Den Transfer der Ausrüstung und 16 internationaler Experimente, die ihre Praxistauglichkeit beweisen müssen, besorgt Gebrüder Weiss in zwei Seefracht-Containern.

Für die Organisation des Transports wurden bewusst Nachwuchskräfte des Logistik-Dienstleisters eingebunden. Vier Auszubildende übernehmen unter Anleitung alle damit verbundenen Aufgaben, die Zollabwicklung sowie den Transport der Missionsausrüstung. Unter dem Hashtag #marsmonday geben sie in den sozialen Medien regelmässig persönliche Einblicke in das aussergewöhnliche Projekt.

Blick auf den Ramon-Krater. Foto: Koch

Das Testgelände befindet sich im Ramon-Krater, dem grössten Erosionskrater in der Negev Wüste im Süden von Israel. Die Gegend ist geologisch vielseitig: Von sandigen Sedimentstrukturen, die seit 70 Millionen Jahren erodiert werden, bis hin zu Vulkankegeln, die erst einige tausend Jahre jung sind. Dieser Teil der Negev-Wüste ist der nördlichste Ausläufer des ostafrikanischen Grabenbruchs, der in Kenia beginnt.

Foto: Austrian Space Forum

Das Testgelände könnte man am Mars mit dem Vallis Marineris vergleichen. Die nächste Siedlung ist Mitzpe Ramon. Die zu erwarteten Temperaturen im November sind typischerweise zwischen 10 bis 20°C  - mit niedriger Niederschlagswahrscheinlichkeit.

Kurzfristige Sturzfluten sintflutartigen Ausmasses nicht ausgeschlossen: Pegelmessgerät im Zentral-Negev. Foto: Koch

Weitere Projekt-Informationen hier

www.gw-world.com