«Unsere Welt besteht nicht nur aus Lkw-Chauffeuren und Stapler-Fahren», sagt Anja Raab, Mitglied der Geschäftsleitung bei Sulser, «sondern auch aus einem sehr verzweigten Spektrum an Qualifikationen im Umfeld». Das zeigte sich auch am Freitag beim Tag der offenen Tür der Sulser Academy in Otelfingen.
Dass die Sulser Gruppe es zum 20jährigen Jubiläum der hauseigenen Logistics Academy nicht bei Staplerkursen und Ausbildungstagen zur Handhabung von Hubarbeitsbühnen belässt, zeigte sich anlässlich zahlreicher Demonstrationen und Präsentationen an sauber aufgebauten Arbeitsstationen, die von Besuchern und Gästen sowohl in der Halle, als auch auf dem Freigelände absolviert werden konnten. So gesellten sich zu Firmen, Kunden und Partnern, die am Tag der offenen Tür auf einem abgesteckten Parcours auch mal Platz auf einem modernen Flurförder-Fahrzeug oder einem Bagger nehmen, und an Wiederbelebungs-Puppen im Rhythmus von «Staying alive» die Erinnerung an Erste Hilfe-Massnahmen auffrischen durften, auch Integrationsbeauftragte der Kantone und Mitarbeitende der Arbeitssicherheit. «Wir wollen hier die Vielfalt in der Ausbildung anfassbar machen», erklärt Schulleiter Alex Eicher.
Fotos: klk.
Immerhin wurden im vergangenen Jahr 12000 Kursteilnehmer registriert, die sich für zahlreiche Angebote in einer beachtlichen Bandbreite einschrieben. Besondere Aufmerksamkeit gilt zunehmend jüngeren Leuten, Schulabgängern und solchen, die – sei es aus sprachlichen oder anderweitigen Gründen - oft noch einer zusätzlichen Förderung bedürfen, um ins Arbeitsleben integriert werden zu können. Nach Absolvierung entsprechender Aus- und Fortbildungs-Massnahmen steht im Erfolgsfall der Weg in vielschichtigere und mit Verantwortung verbundene Tätigkeitsfelder offen. Aufgrund der engen Kooperation mit Ämtern und Kantonen, heisst es, kann die «Academy» auf gute Erfolgsquoten verweisen.
In Zusammenarbeit mit Swiss ProWork wird im Übrigen Unterstützung für Geflüchtete, vorläufig aufgenommene Ausländerinnen und Ausländer geboten, wie natürlich auch für Heranwachsende und junge Leute bis 25 Jahre, die noch auf Orientierungssuche sind.
Teilnehmende können sich dort im Rahmen einer Positionsbestimmung Klarheit über ihre eigenen Neigungen, Fähigkeiten, Entwicklungsmöglichkeiten und ihr persönlches Kompetenzprofil verschaffen. Vermittelt werden Kenntnisse über den Schweizer Arbeits-/Lehrstellenmarkt, über Minimal-Anforderungen und Förderpotentiale.
«Kollege» Robot. Oder Konkurrent?
In mehrtägigen Schulungen wird über möglicherweise fehlende Qualifikationen aufgeklärt, die auf dem Weg in die Arbeitsintegration zum Beispiel per Verbesserung des Sprachniveaus, Berufseignungstests, Grundkurse Lagerlogistik und Detailhandel, wie auch bei externen Weiterbildungs-Anbietern nachgeholt oder aufgefrischt werden können. Teilnehmer werden von Coachs durch regelmässige Rücksprachen, bei Bedarf auch in persönlicher Koordinierung mit den Anbietern von Fördermassnahmen unterstützt. In weiteren Modulen werden IT-Kenntnisse vermittelt und/oder vertieft. Damit die Teilnehmenden später nicht nur sinnvoll ihrem eigenen Profil entsprechende Bewerbungen erstellen können, sondern sich künftig nicht gleich wieder damit konfrontiert sehen müssen, dass ihr mühsam erarbeitetes Berufsumfeld im Zuge neuerer technologischer Entwicklung schneller als gedacht schon wieder überflüssig sein könnte.
Arbeitswelt im Wandel
Dass Veränderungen in der Arbeitswelt gerade in der Logistik in jüngerer Zeit rasch voranschreiten, zeigt sich natürlich auch in der Intralogistik. Gute Gelegenheit somit auch für Stapler- und Intralogistik-Hersteller Still, der von seiner Schweizer Hauptniederlassung in Otelfingen aus und in direkter Nachbarschaft sowie partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit Sulser in der Industriestrasse nur wenige Meter entfernt Kunden und Anwender betreut, neue Automatisierungs-Technologien vor Ort zu präsentieren. Stills Schweiz-Geschäftsführer Rolf Huber spricht von einem weiten Geschäftsfeld, das sich hier abzuzeichnen beginnt. Service-Techniker Christian Bichsel hat einen Parcours programmiert, bei dem sich der Robot mit einer unterfahrenen Traglast selbsttätig zum Hochregal und wieder zum Ausgangspunkt zurück bewegt. Keine sehr anspruchsvolle Aufgabe, für die auf jeden Fall «Künstliche Intelligenz» benötigt würde. Aber doch ein Anhaltspunkt dafür, was die Zukunft an Möglichkeiten für diejenigen bringt, die sich in logistische Aufgabenstellungen, zunehmend auch von «Apps» bestimmte Abläufe und Aufgabenstellungen einarbeiten wollen.
Jeder hat seine "Follower"
Drei oder mehr «intelligente» Maschinen zu steuern, die zu früheren Zeiten mühsam manuell zu tätigende Aufgaben erledigen, könnte in Zukunft immer noch anregender sein, als in «white collar»-Berufen vorwiegend darauf zu achten, nicht doch irgendwo nochmal ordentlich anpacken zu müssen.
www.sulsergroup.com
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- Geschrieben von: Klaus Koch