2.Platz für «Sevensense»

Am Schluss reichte es doch «nur» für den 2.Platz – aber eine ehrenvolle Nominierung und haarscharf am Siegertreppchen des European Logistics Award vorbei für die diesjährigen Gewinner des Swiss Logistics Award, das Robotik-start-up «Sevensense». Anlass genug für das Schweizer Team, in Paris zu feiern.

Alle Achtung vor den hochkarätigen Projekten, die am Schluss des European Logistics Award die Reihenfolge unter sich ausmachten. Darunter die nach dem Gewinn des Swiss Logistics Award im Juni die «Visual SLAM Localization and Navigation for Mobile Robots in Logistics» von Sevensense Robotics («Augen und Ohren für die Robothelfer»), die seitens der Jury der European Logistics Association (ELA) als eines der sechs besten Projekte nominiert wurde und in der Endphase der prestigeträchtigen ELA Award antraten.

Gregory Hitz, CEO und Mitbegründer von Sevensense Robotics, zufolge könnten damit Millionen von Gabelstaplern (nach Angaben der Industrial Truck Association werden jährlich 1,5 Mio. verkauft) und andere Logistikfahrzeuge – wie Schlepper und Palettenhubwagen – ohne jahrelange kostspielige Eigenentwicklungen automatisiert werden. «Unsere Reise zur Neugestaltung der Logistiklandschaft durch automatisierte Materialtransportroboter hat gerade erst begonnen.»
In der Endrunde konkurrierten eine «Lageroptimierung durch Automatisierung» der österreichischen Raiffeisen-Genossenschaft RWA, eine «Kontrollturm-Lieferkette» des spanischen Autoherstellers Seat,  eine multimodale Plattform namens Usyncro, basierend auf einer Blockchain für «Digitale Logistikkorridore», Leroy Merlin (Grand Prix des Rois de la SC 2023) mit einem «Das Lager der Zukunft»,
ein Projekt der slowenischen Firma Cargo X für das ägyptische Zoll-Einzelfenster Nafeza («Optimierung des internationalen Handels und der Zollabfertigung mit Blockchain-Technologie») und die schweizerische Sevensense mit Sitz in Zürich mit dem Visual SLAM für mobile Roboter» um die Trophäe.

ELA-Preisträger Cargo X

Das von France Supply Chain by ASLOG ausgerichtete Finale, an der europäische Führungskräfte aus Industrie, Einzelhandel und Logistik sowie Vertreter des ELA-Vorstands teilnahmen, fand Mitte Dezember in der Cité Internationale Universitaire statt, und nahm über acht Stunden in Anspruch.

Das Ergebnis war nach Angaben der Beteiligten knapp, «haarscharf am ersten Platz vorbei», sagt Gregory Hitz. Schliesslich errang die Single-Window-Handelslösung Nafeza mit der CargoX-Plattform für den Blockchain-Dokumententransfer den prestigeträchtigen ELA Award.
Nafeza wurde von MTS entwickelt und ist das Ergebnis einer gezielten Initiative zur Digitalisierung ägyptischer Importe. Die Integration mit der CargoX-Plattform für Blockchain Document Transfer (BTD) hat es Unternehmen ermöglicht, Dokumente zu übertragen und ihre Identität in einer völlig neutralen, dezentralen und hochsicheren Umgebung zu überprüfen. Dies habe zu erheblichen Zeit- und Geldeinsparungen für Importeure, Exporteure, Spediteure und andere beteiligte Parteien geführt, während die Einnahmen allein im ersten Jahr um 13 % gestiegen seien.

Fotos: ELA
Nach Darstellung der Jury ist das System schlank und benutzerfreundlich und sei bereits von 116.000 Unternehmen und Organisationen übernommen, die sie täglich nutzen und bereits mehr als 5,5 Mio. Dokumente über die Plattform übertragen haben sollen. Der Erfolg von Nafeza und der CargoX-Plattform für BTD habe auch andere Länder bereits dazu ermutigt, ähnliche Systeme einzuführen. CargoX bringe sein Fachwissen bereits in die kommenden Zollsysteme von Uganda und Abu Dhabi ein.
«CargoX hat eine hochmoderne Lösung für ein Problem bereitgestellt, das seit vielen Jahren (oder sogar Jahrhunderten) Teil der Geschäftstätigkeit ist», so ELA-Präsident Professor Markus Mau. Nafeza beschleunige Handel und Logistik und schaffe ein Mass an Vertrauen unter Geschäftspartnern, das zuvor nicht möglich gewesen sei.
CargoX wurde für den ELA Award 2023 der European Logistics Association nominiert, nachdem es im Oktober 2022 den Logistics Project Award der slowenischen Logistikvereinigung gewonnen hatte.
Misr Technology Services (MTS) ist als Anbieter von Handels- und Transportlogistikplattformen ein strategisches PPP-Umsetzungsprojekt der ägyptischen Regierung. MTS hat einen 20-Jahres-Vertrag zur Einführung einer nationalen Plattform abgeschlossen, die ägyptische Flughäfen, Seehäfen, Landhäfen und Freizonen unter Einhaltung internationaler Standards und Best Practices abdeckt. Die Zielplattform basiert auf IKT-Lösungen und Systemintegration als Grundlage für die einheitliche Bereitstellung elektronischer Dienste, schneller automatisierter Verfahren und Dienste für die Handelsgemeinschaft.

Abb.: Cargo X
Die ELA Awards werden von der European Logistics Association verliehen, die mehr als 20 nationalen Logistikverbände und 55.000 Logistikfachleute vereint. Zu den Zielen der Verbände gehört die Förderung des Logistik- und Lieferkettenberufs durch die Stärkung der Fachkompetenzen, die Bereitstellung eines internationalen Forums für die Vernetzung sowie die Förderung von Innovationen und Best Practices im europäischen Logistik- und Lieferkettenbereich. Seit 2014 werden die innovativsten Logistikprojekte mit dem ELA Award ausgezeichnet. Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderem Nestlé-Pepsico, Skoda Auto AS, Bosch und dm.

Download des Sieger-Projekts hier

www.elalog.eu