Foto: Beumer
Mit der zunehmenden Bedeutung des eCommerce konnte der KEP-Dienstleister Helthjem in Norwegen schnell expandieren. Der Marktanteil liegt inzwischen bei 15 Prozent. Bisher setzte das junge Unternehmen auf die manuelle Sortierung der Sendungen. Jetzt sollen 50 Mio./Jahr automatisch versorgt werden.
Im südnorwegischen Vestby soll Beumer für Helthjem in einer Produktionshalle mit einer Fläche von etwa 12.000 Quadratmetern ein neues Paketterminal mit moderner Technik ausrüsten. Für Helthjem ist dies die erste Investition in eine automatisierte Sortierung. Das Unternehmen will so dem zunehmenden Arbeitskräftemangel entgegenwirken. Dazu ist der Sorter mit automatisch kippenden Gitterboxen und einer Paket-Vereinzelung ausgestattet. Das System übernimmt den grössten Teil des Umschlags im Terminal – ab der Zuführung der Pakete in die Maschine über die Sortierung bis zur weiteren Verteilung.
Mit der neuen Anlage, heisst es, könne Helthjem die manuelle Handhabung weitgehend eliminieren. Bisher waren vier bis fünf «Berührungspunkte» für jedes Paket nötig. Soll heissen: Jedes Stück musste vier- bis fünfmal in die Hand genommen werden, bevor es den richtigen Weg fand. Das wird jetzt auf nur noch einen Griff reduziert. Das wirke sich enorm auf Geschwindigkeit und Genauigkeit des Durchsatzes aus, sagt Lars Beier Madsen, Vertriebsleiter Logistiksysteme bei Beumer. «Wir freuen uns, dass wir Helthjem auf ihrer Automatisierungsreise begleiten können.»
So sieht Zuversicht aus: Angen (li.), Madsen
Helthjem wurde 2015 gegründet und war ursprünglich auf die Zustellung von Zeitungen spezialisiert. Das Unternehmen baute sich ein umfangreiches Netzwerk auf, das es ihm ermöglicht, sein Geschäft auf den Expressversand von Paketen auszuweiten. Derzeit wickelt Helthjem 16 Mio. Pakete pro Jahr ab und ist in der Lage, die Hälfte der norwegischen Bevölkerung innerhalb von zwölf Stunden zu beliefern.
«Seit Jahren arbeiten wir rein manuell», sagt Anders Lunde Angen, Direktor für E-Commerce bei Helthjem. «Zuerst hatten wir Bedenken (…) aber das System wird es uns ermöglichen, unser Angebot schnell zu erweitern. Wir rechnen wir mit einem relativ schnellen ROI.»
Das System soll voraussichtlich im Sommer 2023 in Betrieb gehen – zunächst mit einer Kapazität von 15.000 Paketen in der Stunde. Das Konzept könne aber auch jederzeit erweitert werden.
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- Geschrieben von: Klaus Koch