Die Deutsche Post / DHL will umweltfreundlicher werden. Doch der Elektro-Streetscooter muss nach wie vor selbst gebaut werden. Zudem hat die Deutsche Bahn Gleisanschlüsse abgebaut. Dennoch soll der Anteil der Schienentransporte von heute zwei auf langfristig wieder 20 Prozent steigen.

Immerhin soll die E-Flotte auf 37.000 Fahrzeuge und 14.000 E-Trikes bis 2025 ausgebaut werden.

Tobias Meyer, Konzernvorstand Post & Paket, in einer Live-Schaltung aus Wachtberg, einem neueren, CO2-neutralen Zustellstützpunkt: «Die Bahn nützt natürlich auch nichts, wenn wir erstmal zwei Stunden zur Hauptstrecke brauchen, und die Zulaufstrecke dann nicht elektrifiziert ist». Es hapert an der Infrastruktur, da auch Verladepositionen und Gleisanschlüsse erst wieder eingerichtet werden müssen. Die Energiewende, soviel ist klar, hat ihren Preis.

Vor vier Wochen hatte die Deutsche Post / DHL Investitionen in Höhe von 7 Mrd. Euro in klimaneutrale Logistik angekündigt, die bis 2030 umgesetzt werden sollen. Mit von der Partie sind auch pfiffige Lösungen. Die in den Streetscootern eingesetzten Lithium-Ionen-Batterien haben sich – wie auch Staplerhersteller in ihren Fahrzeugen inzwischen festgestellt haben – als unerwartet langlebig erwiesen. Das sogenannte «zweite Leben», wenn das Fahrzeug selbst nach zehn oder zwölf Jahren das Ende seines Lebenszyklus erreicht hat, soll die Akkus als Speicher für lokal zunächst nicht benötigte Stromspitzen, wieder zurück ins Distributionszentrum führen. Meyer: «Die können dann dort mit 60 bis 80 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität noch weitere zehn Jahre gute Dienste leisten, um die Elektrofahrzeuge kostengünstig nachzuladen».

Viele andere Massnahmen, sagt Meyer, «sind grundsätzlich nichts Neues». Dazu gehören Photovoltaik-Anlagen, Stromzukauf aus Windkraftanlagen, und die dazugehörende Steuerungs-Technik, um die jeweils günstigsten Tarife zu nutzen.

Bis 2025 sollen bis zu 280 CO2-neutrale Zustellstützpunkte (ZSP) in Deutschland errichtet werden. Die Eigenmarke der an der RWTH entwickelten StreetScooter soll auf etwa 21.500 Fahrzeuge anwachsen und es wird ein neues Modell dazukommen: Erste Prototypen des «StreetScooter Gigabox» mit einem Ladevolumen von 12 Kubikmetern und Platz für rund 240 Pakete sollen noch in diesem Jahr eingesetzt werden. Eine eingebaute Regalanlage soll die Kapazität vergrössern.

Fotos: DHL

Gern würde die Post, sagt Meyer, bei Elektro-Fahrzeugen stärker auf die deutsche Autoindustrie zurückgreifen. Die lässt aber weiterhin auf sich warten. «Wir sind dran», so Meyer. Im Zeitraum 2015/2016 bis 2019/2020, heisst es, sei es DHL immerhin bereits gelungen, die eigenen CO2-Emissionen pro Pakettransport um 25 Prozent zu verringern.

www.dpdhl.com